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Lukas Wilde
Königin der Lügen
Ein Mann steigt in einen Zug und begegnet einer wunderschönen Frau. Aber ist er ihr schon einmal begegnet, vor Jahren? Hatte er sich eine wilde Geschichte einfallen lassen um sie anzusprechen, damals? Jede Lüge verändert uns, denn in unserem Kopf kann sie Wahrheit werden. Auf der Landstraße der Erinnerung folgen die Beiden einem erfundenen Leben, in dessen Zentrum eine gekritzelte Zeichnung steht: Die Königin der Lügen, literarische Aufarbeitung jener ersten Begegnung im Zug - und schillernde Metapher für Alles, was nicht ist. ‘Es geht darum nicht zu vergessen wer wir sein werden.‘ Erinnerungen ziehen vorüber wie Flashbacks in einem kitschigen Film, der Bezug zu tatsächlichen Ereignissen wird dünner und dünner. Sie laden uns sachte ein, langsam Teil unseres eigenen Mythos zu werden - wenn wir gute Lügner sind, Geschichtenerzähler. Die Lüge ist schon lange erkaltet und erstarrt, wenn wir sie aussprechen - eine Waffe, mit noch warmen Griff, aus den Kohlen gehoben. Lass uns von den Feuern sprechen, in denen sie geschmiedet wird. Es muss ja nicht wahr sein. |
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